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Einflussfaktoren betrieblichen Weiterbildungshandelns im internationalen Vergleich

Analysen der Mikrodaten
der zweiten Europäischen Weiterbildungserhebung (CVTS2)

Publikationsdetails

Autoren:
Ralf Mytzek-Zühlke
Nummer:
09/2007

Zusammenfassung
Der vorliegende Artikel untersucht den Einfluss von institutionellen, finanziellen und
strukturellen Faktoren auf die Teilnahmerate an betrieblicher Weiterbildung in Deutschland,
Dänemark, Schweden und dem Vereinigten Königreich. Die empirische Untersuchung wird auf Basis der Mikrodaten der zweiten Europäischen Weiterbildungserhebung (CVTS2)
vorgenommen.

Theoretische Ausgangspunkte sind das Konzept der Übergangsarbeitsmärkte in
Verbindung mit Ansätzen des sozialen Risikomanagements (Günther Schmid) sowie
bildungsökonomische Überlegungen. Im Bereich der institutionellen Rahmenbedingungen
Faktoren konnten Hinweise für den positiven Einfluss von betrieblichen oder tariflichen
Weiterbildungsvereinbarungen auf die Weiterbildungspartizipation gefunden werden.
Engagement der Unternehmen in berufliche Erstausbildung ist in Schweden und Deutschland mit höheren Partizipationsraten in Weiterbildung verbunden. Dieses Ergebnis gibt Hinweise darauf, dass Humankapitalinvestitionen in berufliche Erstausbildung und Weiterbildung komplementär, nicht kompetitiv zueinander eingesetzt werden.

Die Interpretation weiterer Kostenvariablen gestaltet sich schwierig, weil diese Indikatoren strukturelle Unterschiede zwischen den Unternehmen reflektieren. Somit kann anhand der Indikatoren keine Einschätzung über den Einfluss der Kosten für Weiterbildung formuliert werden. Zukünftige Analysen des betrieblichen Weiterbildungshandelns im internationalen Vergleich würden enorm profitieren, wenn zusätzliche detaillierte Informationen zur Qualifikationsstruktur der Weiterbildungsteilnehmer im Datensatz der Europäischen Weiterbildungserhebung vorhanden wären.