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Menschen zählen aus dem All

Möglichkeiten und Grenzen von Satellitendaten zur Abschätzungder Bevölkerungsentwicklung und des Gebäudebestandes indeutschen Städten

Publikationsdetails

Autoren:
Michael Wurm, Hannes Taubenböck, Jan Goebel, Stefan Dech, Gert G. Wagner
Nummer:
155/2010

Zusammenfassung
Menschen zählen aus dem All? Kann das denn möglich sein? Die Antwort lautet ja, allerdings ist diese Zählung nur in urbanen Räumen und nur auf indirekte Weise möglich. Aufgrund der indirekten Messung wird freilich gleichzeitig der Datenschutz perfekt gewahrt. Die hier dargestellte Methode beruht darauf, dass die physischen Objekte der Stadtlandschaft, die direkt aus Erdbeobachtungsdaten abgeleitet werden können, dazu benutzt werden, indirekt auf die Anzahl der dort lebenden Personen zu schließen. Diese Methode wird vor allem vor dem Hintergrund interessant, da Einwohnermelderegister insbesondere in Großstädten keine zuverlässige Auskunft über die Einwohnerzahlen geben. Sicherlich kann die Fernerkundung keine katastergenauen Informationen liefern, aber der Beitrag zeigt, dass aus dem All die Bevölkerung in ihrer kleinräumlichen Verteilung verblüffend genau indirekt geschätzt werden kann. Erdbeobachtungsdaten können direktfür gute Schätzungen des Gebäudebestandes genutzt werden. Derartige Schätzungen sind im Zeitraum zwischen Gebäude- und Wohnungszählungen, die typischerweise zusammen mit einem Zensus im Zehnjahresabstand stattfinden, sinnvoll. Erdbeobachtungsdaten können auch einen Bevölkerungszensus keineswegs ersetzen, aber die Erdbeobachtungsdaten vergrößern das Analysepotential von Zensusdaten.