Zum Hauptinhalt

Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe (SHARE) – the social, health and economic impact of COVID-19

Max Planck Institute for Social Law and Social Policy, Munich Center for the Economics of Aging (MEA)

SHARE erhebt Daten, die eine tiefergehende Erforschung der Situation von älteren Menschen während der Corona-Krise ermöglichen und somit Aufschluss darüber geben können, wie die Älteren die gesundheitlichen und sozioökonomischen Auswirkungen von COVID-19 bewältigen.

  • Disziplin: Sozial, Wirtschaft, Gesundheit, Psychologie
  • Forschungsmethode: Quantitativ
  • Forschungsdesign: Primärerhebung, Repräsentativ angelegte Befragung
  • Erhebungsstatus: Erhebung abgeschlossen, Daten zugänglich

Ziel der Studie

SHARE ist eine multidisziplinäre Längsschnittstudie zur Erforschung sozialer, wirtschaftlicher und gesundheitlicher Lagen alternder Menschen in Europa. Sie wurde erstmals 2004 als repräsentative Befragung der Bevölkerung in der Altersgruppe über 50 Jahren in 11 europäischen Ländern durchgeführt. Mittlerweile stehen Daten von 140.000 Menschen aus 28 europäischen Ländern und Israel zur Verfügung, die in rund 380.000 Interviews erhoben wurden.

Nachdem die persönlichen Interviews mit den Befragten in Welle 8 wegen der Corona Pandemie und damit einhergehenden Sicherheitsmaßnahmen unterbrochen werden mussten, wurde die Befragung mit gekürzten, aber zielgerichteten Telefoninterviews (CATI – Computer-Assisted-Telephone-Interview) nun wiederaufgenommen. In diesen Interviews werden Daten in den gleichen Kategorien, wie in dem regulären SHARE Fragebogen, erhoben. Neu ist allerdings, dass spezielle Fragen zur aktuellen gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Situation während der Corona-Krise ergänzt wurden.

Die besonderen Vorteile dieser Daten liegen in der Möglichkeit, Ländervergleiche zu ziehen und in dem longitudinalen Aufbau der Studie (Datenerhebung seit 2004). SHAREs Einbettung in ein weltweites Netzwerk an Schwesterstudien, mit harmonisierten Fragebögen, ermöglicht neben dem europäischen, auch einen weltweiten Vergleich von Reaktionen der Gesundheits- und Sozialsysteme auf die Corona-Pandemie. Darüber hinaus lassen sich durch solche Vergleiche auch wissenschaftsbasierte Lehren für die Zukunft ziehen. Daten aus früheren Befragungswellen eröffnen außerdem die Möglichkeit, sozioökonomische Auswirkungen dieser Krise mit früheren Krisen, wie beispielsweise der Finanzkrise 2008, zu vergleichen.

Die neuen SHARE Corona-Daten werden es Forschern und politischen Entscheidungsträgern ermöglichen, von der Krisenbewältigung in anderen Ländern zu lernen, indem sie die neuen Daten mit dem verknüpfen, was bereits über die Lebensgeschichte der SHARE-Befragten bekannt ist, und somit aufzeigen, ob und inwiefern die bereits gefährdeteren Gruppen von der Krise besonders betroffen sind, sei es in gesundheitlicher oder wirtschaftlicher Hinsicht.

 

Studiendesign/Umsetzung

Zwischen Juni und August 2020 führte SHARE in 27 Ländern telefonische Befragungen seiner Studienteilnehmer durch (sog. CATI-Interviews), um Daten über die Lebenssituation von Über-50-Jährigen während der COVID-19 Pandemie zu sammeln.

Der Fragebogen beinhaltet die folgenden, für unterschiedliche Forschungsbereiche relevanten Fragen:

  • Ansteckung und Gesundheit, z.B.: Wurden Sie bereits getestet? Haben Sie selbst, Verwandte, Freunde oder Kollegen COVID-19 oder ähnliche Symptome?
  • Fragen zur mentalen Gesundheit, z.B.: Sind Sie traurig oder depressiv? Fühlen Sie sich einsam?
  • Wirtschaftliche Auswirkungen, z.B.: Sind Sie von Kurzarbeit betroffen? Wie hoch ist ihr Einkommensverlust? Wurde dieser Verlust durch Transferleistungen der Regierung gemindert?
  • Fragen zum sozialen Netzwerk, z.B.: Mit wem waren Sie in Kontakt? Wer hat Ihnen geholfen? Haben Sie jemandem geholfen?
  • Fragen zum Gesundheitssystem, z.B.: Haben Sie innerhalb einer zumutbaren Zeit einen Arzttermin erhalten? Mussten Sie eine geplante Operation verschieben? Wurden Sie zufriedenstellend behandelt im Krankenhaus?