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Corona-KiTa-Studie

Deutsches Jugendinstitut (DJI); Robert-Koch-Institut (RKI)

Die „Corona-KiTa-Studie“ widmet sich Fragen der Herausforderungen und Bewältigung der Kindertagesbetreuung (KiTa ) während der Corona-Pandemie sowie der Frage, welche Rolle (KiTa-)Kinder bei der weiteren Ausbreitung von SARS-CoV-2 spielen.

  • Netzwerk: RatSWD
  • Disziplin: Sozial
  • Forschungsmethode: Mixed Methods
  • Forschungsdesign: Primärerhebung, Repräsentativ angelegte Befragung, Weitere Daten (z. B. Einzelinterview, Web Scraping, Laborwerte etc.)
  • Erhebungsstatus: Ergebnisse veröffentlicht, Erhebung abgeschlossen

Ziel der Studie

Im Rahmen einer Längsschnittstudie werden zur Beobachtung der schrittweisen Öffnung der Kindertagesbetreuung verschiedene bereits vorliegende und neu zu entwickelnde Datenquellen sowie eigene Untersuchungen genutzt: eine Reihe vertiefter Befragungen von Einrichtungen der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung, Fachkräften in den Einrichtungen, Kindertagespflegepersonen und Eltern, die gemeldeten Fälle von COVID-19, Daten aus weiteren Surveillancesystemen für akute Atemwegsinfektionen sowie ein KiTa-Register, welches Informationen zu den vorhandenen Platz- und Personalkapazitäten ergänzt. Die Studie untersucht insgesamt fünf Forschungsfragen:

  1. Unter welchen Bedingungen wird die Kindertagesbetreuung während der Corona-Pandemie angeboten?
  2. Welche Herausforderungen sind für die Kindertagespflege und die Kindertageseinrichtungen, das Personal und die Familien von besonderer Bedeutung?
  3. Unter welchen Bedingungen gelingt eine schrittweise, kontrollierte Öffnung?
  4. Wie hoch sind die damit einhergehenden Erkrankungsrisiken für alle Beteiligten?
  5. Welche Rolle spielt die Gestaltung der schrittweisen Öffnung für die weitere Verbreitung von SARS-CoV-2, und welche Rolle kommt dabei Kindern zu?

Basis für die Studie bietet eine Reihe unterschiedlicher Datenerhebungen, Dokumentationsformen und Auswertungen. Die Studienergebnisse werden fortlaufend sowohl über Monats- und Quartalsberichte als auch über die Studienhomepage https://corona-kita-studie.de kommuniziert. Das Projekt wird als Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) und dem Robert Koch Institut (RKI) umgesetzt.

Studiendesign/Umsetzung

Im Rahmen der Corona-KiTa-Studie werden in den Jahren 2020 und 2021 vier Teilvorhaben, hier „Module“ genannt, durchgeführt, die sowohl einzeln als auch gemeinsam zur Beantwortung der Forschungsfragen beitragen

Modul I geht der Frage nach, wie die Kindertagesbetreuung und die Familien den Betreuungsalltag im Rahmen der Corona-Pandemie gestalten und bewältigen. Hierzu werden im Rahmen einer Leitungsbefragung ca. 3000 Kindertageseinrichtungen sowohl zu organisatorischen, pädagogischen und hygienischen Herausforderungen, vor denen die Beteiligten stehen, befragt, als auch zu den Lösungen, die sie dazu entwickelt haben. Darüber hinaus werden in einer Elternbefragung ca. 20.000 Familien gebeten, über den Winter und das Frühjahr 2020/ 2021 hinweg monatlich Angaben zur Betreuungssituation in ihrer Familie zu machen. Um zu untersuchen, wie Einrichtungen, Betreuungspersonen und Familien bei der Begegnung der aktuellen Herausforderungen zusammenarbeiten, werden zudem in 600 der im Rahmen der Leitungsbefragung kontaktierten Einrichtungen Vertiefungsbefragungen durchgeführt. Mit demselben Erkenntnisinteresse werden auch die Erfahrungen von ca. 1200 Kindertagespflegepersonen in einer separaten Befragung erfasst.

In Modul II werden alle Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegestellen gebeten, im Rahmen des Kita-Registers an einem differenzierten wöchentlichen Monitoring teilzunehmen. Ziel ist zu erfassen, wie sich die Pandemie auf den Alltag der Kindertagesbetreuung auswirkt.

Das Modul III der Corona-KiTa-Studie besteht aus drei Teilen:

  1. Monitoring und Auswertung von COVID-19-Meldedaten und der syndromischen Surveillance (u.a. GrippeWeb – https://grippeweb.rki.de/)
  2. Literaturanalyse von Studien zum Thema COVID-19 bei Kindern
  3. Aufbau einer Kinder Corona Studien (KiCoS) Plattform zum Austausch von Metadaten klinischer und epidemiologischer Forschungsansätze zum Thema Kinder und COVID-19 in Deutschland

Ziele der Surveillance Daten Analysen sind die Untersuchung der Häufigkeit von COVID-19-Erkrankun-gen von Kindern mit oder ohne Teilnahme an der Kindertagesbetreuung als auch die Untersuchung der Rolle der Kinder bezüglich Suszeptibilität, Transmission sowie Krankheitsschwere bei COVID-19 durch eine für Kinder gezielte Auswertung der Meldedaten zu labordiagnostisch bestätigten COVID-19-Fällen und der syndromischen Surveillance. Bei der syndromischen Surveillance werden Daten zu Symptomen von Atemwegserkrankungen erhoben.

Modul IV untersucht aufgrund eines konkreten Ausbruchs (Anlass) in einer Kita das SARS-CoV-2-bedingte Infektionsgeschehen bei Kindern und Erwachsenen in Kindertageseinrichtungen. Dabei wird auch untersucht, welchen Zusammenhang es zwischen laborchemischen Befunden zu SARS-CoV-2 und der klinischen Symptomatik bei Kita-Kindern gibt und wie schnell Kinder im Kita-Alter eine Infektion bzw. Erkrankung überwinden. Das Modul 4 ist eine Kitagruppen- bzw. haushaltsbasierte Studie mit fallbezogenem Studiendesign („case-ascertained study design“) im Kontext eines COVID-19-Ausbruchs in einer Kita. Vorgesehen ist eine Stichprobengröße von ca. 200-225 Haushalten, die sich auf ca. 15-20 Kitas aufteilen. So sollen ca. 1.000 Personen eingebunden werden können. Die Ergebnisse des Moduls 4 (COALA) sollen dazu beitragen, die Übertragungsrisiken für eine SARS-CoV-2-Infektion im Setting Kita besser einzuschätzen.

Datenverfügbarkeit

Die Daten dieser Studie stehen bisher nicht zur offenen Nachnutzung zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an die Ansprechperson des Projekts.

Weiterführende Links

Informationen zu Studie, Pressemitteilungen und Ergebnisse
https://corona-kita-studie.de

Veröffentlichungen der Quartals- und Monatsberichte
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Projekte_RKI/KiTaStudie.html