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Ein Rettungsschirm für die Zivilgesellschaft? Eine explorative Studie zu Potenzialen, Bedarfen und Angeboten in und nach der COVID-19 Krise

Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft

Im Gegensatz zu den großen Wirtschaftsunternehmen hat die Zivilgesellschaft in Deutschland weder ihre Potenziale, noch ihre Bedarfe in der Pandemie gesamthaft darstellen können. Es verwundert nicht, dass dementsprechend auch staatliche Hilfsangebote („Rettungsschirm“)
unzureichend und nicht koordiniert waren. Die Studie trägt dazu bei den Hilfsbedarf, vorhandene Hilfsangebote und die Potenziale der Zivilgesellschaft zu erfassen.

  • Disziplin: Sozial
  • Forschungsmethode: Qualitativ
  • Forschungsdesign: Primärerhebung, Offene Befragung (selbstselektiert), Weitere Daten (z. B. Einzelinterview, Web Scraping, Laborwerte etc.)
  • Erhebungsstatus: Erhebung abgeschlossen, Ergebnisse veröffentlicht

Ziele der Studie

Deutschlands Zivilgesellschaft ist in der Krise stark und wichtig – so wie die in allen anderen Ländern und Regionen. Warum wird sie dennoch hierzulande politisch wenig ernst genommen und bleibt von den Medien weitgehend unbeachtet? Warum haben andere Regierungen eine eigene Rettungsschirm-Strategie für die Zivilgesellschaft, die deutsche Regierung auf Bund und Länderebene aber nicht? Warum haben andere Länder eine repräsentative Gesamtvertretung der Zivilgesellschaft, Deutschland nicht? Warum wird in der deutschen öffentlichen Debatte die Zivilgesellschaft allzu oft marginalisiert oder mit Erscheinungsformen gleichgesetzt, die, aus welchen Gründen auch immer, negativ konnotiert sind? Oder in der Wahrnehmung auf Dienstleister einerseits oder Protestbewegungen andererseits reduziert? An der Beantwortung dieser und weitergehender Fragen arbeitet die Zivilgesellschaftsforschung nicht erst seit der gegenwärtigen Krise, aber jetzt noch intensiver.

Die Studie beschäftigt sich mit der Frage, wie dem erhöhten Bedarf begegnet werden kann, dem viele zivilgesellschaftliche Organisationen in und nach der Corona-Krise ausgesetzt sind. Es geht aber ausdrücklich nicht nur um Nöte, sondern auch um das, was Zivilgesellschaft in der Krise leistet und um das, was sie anzubieten hat, um die Krise und ihre Folgen zu meistern.

Studiendesign/Umsetzung

Die Studie besteht aus drei Teilen:

  • Sie trifft mit Hilfe von Sekundäranalysen von anderweitig durchgeführten Befragungen und einzelnen Experteninterviews Aussagen zu den konkreten Bedarfen zivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteuren.
  • Sie aggregiert anhand von Online-Recherchen, unterstützt von Einzelbefragungen, die vorhandenen Hilfsangebote von Bund, Ländern und bundes- oder landeseigenen Körperschaften. 145 Ministerien und Behörden des Bundes und der Länder wurden kontaktiert und zu bestehenden oder geplanten Hilfsangeboten befragt.
  • Sie erarbeitet anhand von Literaturrecherchen, Interviews und Austausch ein Tableau, aus dem das Potenzial der Zivilgesellschaft für die Überwindung der Krise ersichtlich und verständlich wird.

Datenverfügbarkeit

„Die Daten dieser Studie stehen bisher nicht offen zur Nachnutzung zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an die Ansprechpersonen des Projekts.“

Weiterführende Links

Informationen zur Studie

https://www.maecenata.eu/2020/10/15/ein-rettungsschirm-fuer-die-zivilgesellschaft/

Ergebnisse

Die explorative Studie „Ein Rettungsschirm für die Zivilgesellschaft? Eine Studie zu Potenzialen, Bedarfen und Angeboten in und nach der Krise“ ermöglichte im Oktober 2020 einen Einblick in einzelne Bereiche der Zivilgesellschaft während der ersten Phase der Corona-Krise. Deutlich wurde, dass die Herausforderungen in vieler Hinsicht sehr kleinteilig sind, oftmals abhängig von Faktoren wie der Organisationform und -struktur, den Bereichen, in denen die Akteurinnen und Akteure wirken sowie ihrer Finanzierungsgrundlagen, aber auch, dass entscheidend ist, inwiefern sie in eine Interessenvertretung eingebettet sind, die ihre Bedürfnisse in der Öffentlichkeit kommuniziert. Die Studie bot somit einen ersten Überblick über die diversen Herausforderungen der Zivilgesellschaft, ihre Bedarfe und Potenziale, sowie die staatlichen Hilfsangebote während der Corona-Pandemie.

Veröffentlichungen

Schrader, M., Roth, J., & Strachwitz, R. G. (2020). Ein Rettungsschirm für die Zivilgesellschaft? Eine explorative Studie zu Potenzialen, Bedarfen und Angeboten in und nach der COVID-19 Krise. (Opuscula, 144). Berlin: Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft. https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-70032-4

Pressemitteilung