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24
Feb
2009

Wissenschaftspolitik sollte Einfluss auf die Europäische Statistik nehmen!

In der "Working Paper Series" des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) erscheinen gegenwärtig Expertisen zur Weiterentwicklung der Forschungs-Infrastruktur in den Bereichen Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften in Deutschland und darüber hinaus. Dr. Klaus Reeh, Berater des Generaldirektors des Statistischen Amtes der Europäischen Kommission (EUROSTAT), hat in dieser Reihe eine Expertise zum Thema "Einige europapolitische Überlegungen zur Weiterentwicklung der Dateninfrastruktur für die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften" vorgelegt.

Reeh führt u. a. aus, dass die Erkenntnismöglichkeiten der empirischen Wissenschaft durch die Verfügbarkeit nicht nur von zeit-, sondern auch von raumbezogenen Daten bestimmt werden. Und gerade für die Verfügbarkeit letzterer Daten kommt EUROSTAT eine zentrale Bedeutung zu, deren Arbeit die Wissenschaft deshalb aktiv unterstützen sollte.

Die deutsche Wissenschaftspolitik, so Klaus Reeh, sollte die Anliegen der wissenschaftlichen Nutzer von Wirtschafts- und Sozialdaten auf europäischer Ebene aktiver vertreten. Dabei könnte sie z. B. den RatSWD auffordern, Empfehlungen zur Weiterentwicklung auch der europäischen Dateninfrastruktur nicht nur des Datenzugangs, sondern auch der Datenart und des -umfangs) zu erarbeiten. Ganz konkret sollte sich die deutsche Wissenschaftspolitik nun bei der unmittelbar bevorstehenden Novellierung der Verordnung 831/2002 der Kommission für eine Vereinfachung des Zugangs und eine größere Vielfalt bei den Zugangsformen einsetzen.

Im Sommer 2009 wird der Europäische Beratende Ausschuss für Statistische Informationen (ESAC) seine Arbeit aufnehmen. Klaus Rehh betont, dass dort die deutsche Wissenschaft (etwa über den RatSWD) eine Verbesserung des Datenzugangs und Datenumfangs auf europäische Ebene einfordern sollte.

Alle bereits erschienenen Expertisen zur Weiterentwicklung der Forschungs-Infrastruktur in den Bereichen Sozial-, Verhaltens und Wirtschaftswissenschaften sind unter https://www.konsortswd.de/aktuelles/publikationen/ratswd-working-papers/ im Internet zu finden. In den nächsten Wochen werden weitere Expertisen an dieser Stelle erscheinen. „Für alle, die einschlägig empirisch forschen und an besseren Forschungsbedingungen interessiert sind, lohnt es sich die Arbeitspapier-Reihe des Rates für Sozial- und Wirtschaftsdaten anzuschauen. Die Autor/innen der Papiere wie auch der RatSWD insgesamt freuen sich über Kommentare und Anregungen“, erklärt dazu der Vorsitzende des RatSWD, der Berliner Wirtschaftsforscher Gert G. Wagner.