Data Sharing in Social Media Research: Insights to Researchers‘ Practices and Challenges (Show & Tell IX)
Vortrags- und Diskussionsreihe "Show & Tell – Social Media-Daten in der Forschungspraxis"
Sommersemester-Schwerpunkt: 'Archivierungsbemühen' – Sicherung und Langzeitarchivierung von Social Media-Daten
Show & Tell VIII
- Katrin Weller (GESIS Köln): „Data Sharing in Social Media Research: Insights to Researchers‘ Practices and Challenges“
Der Arbeitskreis ‚Social Media-Daten‘, eine Initiative von NFDI4Culture gemeinsam mit BERD@NFDI, KonsortSWD und Text+ im Rahmen der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur, veranstaltet seit Anfang 2022 die Vortrags- und Diskussionsreihe „Show & Tell – Social Media-Daten in der Forschungspraxis“.
Im kommenden Sommersemester wollen wir uns dezidiert mit der Archivierung beschäftigen und Problemlagen besonders aus der Perspektive sowohl von Archiven und Repositorien als auch von Forscher:innen betrachten. Dabei geht es um die zeitkritische Erfassung und Langzeitarchivierung von Text- und Bilddaten aus sozialen Medien und die systematische Sicherung dynamischer und hochfrequenter Inhalte verteilter Plattformen und Apps.
Was heißt es, Nachrichten und Threads, Bilder und Videos, Layouts und Designs nicht als mehr oder minder statische Daten, schwach strukturierte Tabellen und Listen, Dateien und Datasets zu begreifen, sondern auch die jeweiligen Schnittstellen, Programmierumgebungen und Kontexte ihrer Generierung und Präsentation in das ‚Archivierungsbemühen‘ einzubeziehen? Wie lassen sich diese Forschungsdaten nachhaltig sichern und die daraus gewonnenen Erkenntnisse langfristig reproduzierbar halten?
Die Reihe widmet sich in je einer guten Zoom-Stunde den Tools im Feld der Social Media-Forschung und beleuchtet Best Practices ausgewählter Projekte. Im Fokus stehen neben pragmatischen Lösungen und technischen Möglichkeiten (Schnittstellen, Repositorien, Metadatenstandards, Interoperabilität …) auch ethische und rechtliche Herausforderungen (z.B. Persönlichkeits- und Urheberrechte) im nachhaltigen, sicheren und kritische Umgang mit diesen Daten (Code and Data Literacy, FAIR & CARE Prinzipien). Nicht zuletzt möchten wir dazu einladen, interdisziplinäre Forschungsansätze und Lehrmethoden zu diskutieren, die tradierte wie fachspezifische Rahmen und Werkzeuge strapazieren.
Die ersten Talks und Diskussionen der Show & Tell-Reihe fanden im Sommersemester 2022 zu ‚Twitter Tools‘, ‚Social Media-Korpora‘ und ‚multimodalen Daten‘ statt. Im Herbst/Winter 2022/23 beschäftigten wir uns mit ‚Reddit Data‘, ‚Memes, Platform Data, and Computer Vision‘ sowie ‚Social Bots‘ und ihrer Detektion. Der Reihenfokus lag auf Schnittstellen und individuell angepassten Tools zum Sammeln, Verknüpfen und Analysieren. Ziel war es, APIs wie Terms of Use auszureizen und dabei Schnittbereiche der beteiligten Konsortien und Datencommunities auszumachen.
Weitere Termine
- Show & Tell VII (12.05.)
Taras Nazaruk (Center for Urban History, Lviv): „Emergency Archiving – Telegram Archive of the War“
Being in the state of war – among many other things – means scrolling updates constantly. Telegram has become an everyday go-to app for millions of Ukrainians since the full-scale invasion. The social media platform does not only reflect on current developments but also affects the warfare and wartime experiences directly. As captured and documented, it creates evidence, covering all areas from the battlefield to the everyday routine across Ukraine on either side of the frontline. How do we capture, assess and make accessible such flows for future research, considering the legal and ethical complexity of documenting social media? With no definitive methodological answers but as an emergency effort, the Center for Urban History launched this archiving initiative to preserve the social media practices of the war in Ukraine as well as to document how Ukrainians learn, live, and share testimonies through Telegram.
- Show & Tell VIII (26.05.)
Britta Woldering & Claus-Michael Schlesinger (DNB & Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin): „Tweets archivieren in der DNB“
Twitter und das Twitter-Archiv sind für viele wissenschaftliche Disziplinen eine wichtige Forschungsquelle. Mit der Übernahme durch ein Investorenkonsortium ist die Plattform in Turbulenzen geraten. Twitter hat bereits mit dem Umbau der Plattform begonnen und weitere Änderungen sind zu erwarten. Nutzende haben sich in mehreren Wellen von Twitter distanziert oder ihre Accounts gelöscht. Aufgrund dieser Entwicklungen erscheint der wissenschaftliche Zugriff zunehmend unsicher. Aus kulturgeschichtlicher und archivarischer Sicht ist es dringend erforderlich, wenigstens einen Teil des Twitter-Archivs zu sichern und zu bewahren. Deshalb ruft eine Initiative aus dem Science Data Center for Literature und der Deutschen Nationalbibliothek zu einer konzertierten Aktion zum Herunterladen möglichst aller deutschsprachigen Tweets auf. Wir beschreiben die gemeinsame Initiative und den aktuellen Stand und stellen einige Punkte hinsichtlich der weiteren Perspektiven für die fortgesetzte Archivierung und künftige Bereitstellung zur Diskussion.