Dialog von Wissenschaft und amtlicher Statistik zum Erhebungsprogramm der amtlichen Haushaltsstichproben in Deutschland
Am 14. November 2007 veranstaltete der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) in Zusammenarbeit mit GESIS- ZUMA im Jüdischen Gemeindezentrum Mannheim einen Workshop zum Thema „Dialog von Wissenschaft und amtlicher Statistik zum Erhebungsprogramm der amtlichen Haushaltsstichproben in Deutschland“.
Mit dem Ziel, den Dialog zwischen Wissenschaft und amtlicher Statistik im Hinblick auf Erhebungsprogramme der amtlichen Haushaltsstatistik zu fördern, diskutierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Wissenschaft, dem Statistischen Bundesamt, Vertreter von GESIS- ZUMA und vom Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaft (Eurostat) Erhebungsprogramme amtlicher Statistiken.
Zum Auftakt wurde die Notwendigkeit einer langfristigen Neukonzeption amtlicher Haushaltsstichproben im Zuge des europäischen Integrationssprozesses verdeutlicht. Dies findet derzeit im Projekt „Reform der Haushaltsstatistiken“ des Statistischen Bundesamtes sowie in der Planung eines neuen European Household Survey (EHS) und einer 2008 geplanten Piloterhebung des EHS bei Eurostat seinen Ausdruck. Ziele der Neuerungen sind u. a. die Optimierung des Produktionsprozesses, die Entlastung der Befragten sowie die möglichst weitgehende Nutzung vorhandener Informationen aus Registern oder anderen Statistiken durch Politik und Wissenschaft.
Die Zukunft der nationalen Haushaltsstatistik wurde mit neuen, internationalen Erfahrungen aus UK und Kanada kontrastiert.
Der zweite Teil des Workshops befasste sich mit Daten zur sozialen Situation der Bevölkerung in Deutschland und Europa, die im Rahmen des Mikrozensus und der Arbeitskräftestichprobe der EU erhoben werden.
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Mikrozensus wurden Herausforderungen (inhaltlich und methodisch) an die Haushaltsbefragung im Zeitverlauf herausgearbeitet. Mit dem Ergebnis, dass einige der wichtigen zukünftigen Aufgaben in der Integration europäischer Erhebungen sowie in der verbesserten Bereitstellung fachlich und regional tief differenzierbarer Ergebnisse zu soziodemographischen und sozio-ökonomischen Entwicklungen in Deutschland, zu sehen sind.
Die Outputharmonisierte Produktion von Daten für die europäische Sozialberichterstattung findet mittels EU-SILC (Neue Daten zum Einkommen und zur sozialen Lage: Leben in Europa) statt. Probleme des deutschen Beitrags zu EU- SILC aus wissenschaftlicher Perspektive präsentierte Prof. Dr. Richard Hauser, der dringend für eine zukünftige ex-ante Absicherung der Datenqualität sowie für eine ex-post Konsistenzprüfung der Daten plädiert.