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COVID-19-Pandemie und deren Auswirkungen auf Vereine und Verbände

Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes

Vereinsleben kommt zum Erliegen und Geld wird langsam knapp.

  • Discipline: Social, Economy, Education
  • Research Method: Quantitative
  • Research Design: Surveys with representative approach
  • Collection Status: Results published, Closed data collection

Ziele der Studie

Am 30. Juni 2020 hat die saarländische Landesregierung bekannt gegeben, den gemeinnützigen Vereinen im Saarland mit fast zehn Millionen Euro zu helfen. Doch wie steht es um das Vereinsleben in Pandemiezeiten? Wie gehen Vereine mit den erschwerten Bedingungen um? Das wollte ein Forscherteam der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) bestehend aus Prof. Dr. Hellen Gross, Prof. Dr. Christian Köhler und Jana Steimle herausfinden. Dazu haben die Forscher im April und Mai 2020 insgesamt 1976 Vereinsmitglieder befragt. Die Ergebnisse der bundesweiten Befragung zeigen, wie schwer Vereine aus Sicht ihrer Mitglieder durch die Pandemie betroffen sind.

Über 90 Prozent der Befragten berichten, dass sie ihren Vereinsaktivitäten nicht mehr nachkommen können. Mehrheitlich werden regelmäßige Mitgliederzusammenkünfte zu Proben oder Trainings, vereinsinterne, aber auch öffentliche Veranstaltungen und sogar Jahres- bzw. Mitgliederversammlungen abgesagt oder verschoben. Digitale Formate werden dabei nicht als brauchbarer Ersatz für das Vereinsleben gesehen: damit zufrieden zeigen sich lediglich 26 Prozent der Befragten.

Während der Pandemiezeit wurden digitale Werkzeuge bei knapp der Hälfte der Befragten für die Vereinsorganisation genutzt, aber auch für die Durchführung interner Vereinsaktivitäten und das Aufrechterhalten von Kontakten zwischen den Mitgliedern. Vor allem Messenger-Gruppen und Austausch per Mailings sind beliebt. Allerdings ersetzen diese keine persönlichen Kontakte, sodass für die Mehrheit der Befragten (62 Prozent) das Bedürfnis nach realer, sozialer Interaktion groß ist. Auch treten Vereine bedingt durch die COVID-19-Pandemie durch eigene Veranstaltungen wenig in Kontakt mit der Öffentlichkeit. Lediglich 91 Befragte (weniger als fünf Prozent) geben an, dass sie digitale Kommunikationsinstrumente auch für die Durchführung öffentlicher Veranstaltungen nutzen.

Dass die Hilfe durch die Landesregierung benötigt wird, zeigen die Antworten zur finanziellen Lage der Vereine. Mehr als die Hälfte der Befragten geben an, dass sich die finanzielle Situation in ihrem Verein in Folge der Pandemie verschlechtert hat und nochmals mehr als 20 Prozent nehmen eine teilweise Verschlechterung wahr. Zum Zeitpunkt der Befragung sah die Mehrheit der Befragten (60,7 Prozent) ihren Verein dadurch (noch) nicht in einer finanziellen Krise. Damit kommt die Hilfe der Landesregierung gerade rechtzeitig, um einer weiteren Zuspitzung der Situation vorzubeugen.

Studiendesign/Umsetzung

Die Studie wurde in Form einer Onlinebefragung im Zeitraum vom 30. April bis 20. Mai 2020 durchgeführt. Es haben sich an der Studie 1976 Vereinsmitglieder aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligt. Die beiden größten Rückläufergruppen bildeten musische Vereine (993 Rückläufer) und Sportvereine (720 Rückläufer).

Datenverfügbarkeit

Die Daten dieser Studie stehen bisher nicht zur offenen Nachnutzung zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an die Ansprechperson des Projekts.