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10
Jan
2018

RatSWD veröffentlicht Arbeitsprogramm für seine 6. Berufungsperiode

Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) setzt sich in den nächsten 3 Jahren dafür ein, die Forschungsdateninfrastruktur für die empirischen Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften in Qualität und Quantität weiterzuentwickeln.

Es entstehen Empfehlungen zur digitalen Unterstützung der Datenerhebung, zur Archivierung und Nachnutzung qualitativer Daten, zum besseren Zugang zu Daten aus der Privatwirtschaft und zu Steuer- und Vermögensdaten. Fortgeführt werden die Beratung bei Gesetzgebungsprozessen und internationale Vernetzungen.
Das Arbeitsprogramm 2017-2020 wurde in der 47. Sitzung des RatSWD am 07.12.2017 verabschiedet. Nähere Infos unter: www.ratswd.de/arbeitsprogramm

Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) hat bei der Bereitstellung von Daten für die empirischen Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften in den vergangenen fünf Berufungsperioden viel erreicht und entscheidend zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die empirische Forschung beigetragen. Weitere Schritte sind jedoch nötig. Der RatSWD konzentriert sich in seinem Arbeitsprogramm für die 6. Berufungsperiode (2017–2020) auf die folgenden Schwerpunkte:

  1. Datenerschließung und Datenzugang für die Wissenschaft
  2. Weiterentwicklung der Forschungsdateninfrastruktur
  3. Beratung von Politik und Gesetzgeber

Mit seinem Engagement möchte der RatSWD die Interessen der Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften in einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur vertreten. Dabei erarbeiten die vom RatSWD eingesetzten Arbeitsgruppen Empfehlungen, die sich konkret z. B. dem Abbau von Hürden beim Zugang zu Daten aus der Privatwirtschaft widmen oder die Nutzung von Steuer- und Vermögensdaten für unabhängige Forschung thematisieren. Auch die sich durch den Einsatz von neuer Technologie (wie etwa mobile Endgeräte oder virtuelle Realität) ergebenden Möglichkeiten in der Datenerhebung stehen im Fokus einer Arbeitsgruppe.

Weitere Arbeitsgruppen erarbeiten Empfehlungen für Verbesserungen im Datenangebot der Kriminal- und Strafrechtspflegestatistiken sowie zur Einführung eines Fernzugriffs (Remote Access) auf Daten der amtlichen Statistik. Hinsichtlich der spezifischen Probleme in der Archivierung von und im Zugang zu qualitativen Daten veranstaltet der RatSWD im April 2018 einen Workshop. Darüber hinaus beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe mit der Beteiligung der deutschen Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften an den infrastrukturpolitisch zentralen nationalen Roadmap-Prozessen, die auch für die europäischen Prozesse von Bedeutung sind.

In Deutschland steht Forschenden eine international einmalige und vom RatSWD akkreditierte Forschungsdateninfrastruktur (FDI) zur Verfügung. Diese wird weiter ausgebaut und weiterentwickelt, um der Forschungsgemeinschaft optimalen Datenzugang – unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen – zu ermöglichen. Die vom RatSWD akkreditierten Forschungsdatenzentren arbeiten in den nächsten Jahren an der Harmonisierung ihrer Angebote auch unter Nutzung spezifischer Stärken bspw. in der Archivierung unterschiedlicher Datentypen. Sie erarbeiten gemeinsam mit dem RatSWD Empfehlungen zur Kompetenzbildung für die Datenanbieter- und Datennutzerseite.

Zusätzlich zu diesen Zielen verfolgt der RatSWD auch in dieser Berufungsperiode die aktuellen politischen Entwicklungen, die für die empirische Forschung bzw. die Forschungsdateninfrastruktur (FDI)  relevant sind. Er setzt sich dafür ein, dass im Rahmen von Gesetzgebungsverfahren die Belange der empirischen Forschung systematisch berücksichtigt werden und erarbeitet hierzu Stellungnahmen an die Politik. Der RatSWD begleitet den Diskurs zu seinen Empfehlungen aus der letzten Berufungsperiode, so vor allem auch zu den Themen Panelsurveys, Datenschutz und Forschungsethik. Da viele der angesprochenen Problemfelder und ihre Lösungen sich nicht nur auf Deutschland beschränken, wird auch die internationale Vernetzung des RatSWD weiter ausgebaut.