Methodische Herausforderungen bei der Erfassung von Bildung und Ausbildung im Mikrozensus
Publikationsdetails
Zusammenfassung
In Bezug auf Bildung und Ausbildung werden in Deutschland durch die Bildungsberichte und auf europäischer Ebene mit der Europa 2020-Strategie der Europäischen Kommission und den Schwerpunktsetzungen des Europäischen Statistischen Programms 2013-2017 einige An-forderungen an das Erhebungsprogramm des Mikrozensus gestellt. Frühere Vergleiche der Ergebnisse des Mikrozensus und der Bildungsstatistik zum Schulbe-such wiesen auf einige Abweichungen hin. Die Fragen zum Schulbesuch wurden im Mikro-zensus 2008 und 2011 geändert. Um die Wirkungen dieser Änderungen zu untersuchen, wer-den Ergebnisse des Mikrozensus und der Bildungsstatistik für die Zeitpunkte bzw. Schuljahre 2007/2008, 2008/2009 und 2011/2012 verglichen. Für die Klärung von Fragen zur Datenqua-lität allgemeinbildender und beruflicher Ausbildungsabschlüsse werden Daten des Mikrozen-sus-Panels 2001-2004 genutzt. Die wiederholten Befragungen ermöglichen die Beurteilung der Antwortkonsistenz im Zeitverlauf. In Kombination mit der jeweiligen Erhebungsart und der Art der Beteiligung können – allerdings eingeschränkt – außerdem Mode- und Proxy-Effekte untersucht werden. Beim Schulbesuch sind die Differenzen zur Bildungsstatistik teilweise zurückgegangen, ins-gesamt gibt es aber noch beträchtliche Abweichungen. Diese hängen mit schwierigen, dem Alltagsverständnis nicht direkt entsprechenden Definitionen im Mikrozensus zusammen. Ins-besondere berufliche Abschlüsse weisen hohe Antwortinkonsistenzen auf. Insgesamt sind bei schriftlichen Befragungen die Antwortinkonsistenzen höher als bei persönlichen Interviews.
Schlagwörter: Antwortfehler, Datenqualität, Mixed-Mode-Befragungen, Proxy-Interviews, Panel, Mikrozensus, Bildungsstatistik.