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Hat das Ausbildungsniveau einen Einfluss auf das individuelle Rentenzugangsverhalten?

Publikationsdetails

Autoren:
Ralf K. Himmelreicher, Christine Hagen, Wolfgang Clemens
Nummer:
30/2008

Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag untersucht, inwieweit das Ausbildungsniveauder Versichertendas Rentenzugangsgeschehen beeinflusst. Informationen darüber sindaktuell insofern von Interesse, als die im Mai 2007 in Kraft getretene Initiative 50plus des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales die Beschäftigungsfähigkeit und dieBeschäftigungschancen älterer Menschen in Deutschland erhöhen möchte (vgl. BMAS 2006). Ausgehend von der Annahme, dass insbesondere gering Qualifizierte oft früh aus dem Arbeitsleben ausscheiden, soll u.a. über eine deutliche Erhöhung der Teilnahme an beruflicher Weiterbildung die „produktive Lebensphase“ verlängert werden. Hohe Bildung in Kombination mit beruflicher Weiterbildung soll laut BMAS steigenden Qualifikationsanforderungen auf Zukunftsarbeitsmärkten gerecht werden. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Aufsatz auf Basis des Scientific Use File (SUF) Versichertenrentenzugang 2006 des Forschungsdatenzentrums der Rentenversicherung (FDZRV), ob im Jahr 2006 Hochqualifizierte später als niedriger Qualifizierte in Rente gegangen sind. Die Befunde verweisen darauf, dass mit zunehmender Qualifikation das Rentenzugangsalter tendenziell ansteigt. Allerdings zeigt eine differenzierte Betrachtung einzelner Zugangsjahre die große Bedeutung eines vor der Regelaltersgrenze von 65 Jahren liegenden Übergangs in den Ruhestand, insbesondere bei besser gestellten Hochqualifizierten.