Ökonomische Konsequenzen der Coronavirus-Pandemie
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Die Coronavirus-Pandemie stellt die Wirtschafts- und Sozialpolitik mittel- und langfristig vor neuartige Herausforderungen und legt zudem bereits zuvor bestehende Problemlagen offen. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina diskutiert in ihrer Stellungnahme die ökonomischen Konsequenzen der Pandemie und leitet spezifische politische Handlungsoptionen ab.
- Disziplin: Sozial, Wirtschaft
- Forschungsmethode: Mixed Methods
- Forschungsdesign: Sekundäranalyse, Weitere Daten (z. B. Einzelinterview, Web Scraping, Laborwerte etc.)
- Erhebungsstatus: Erhebung abgeschlossen, Ergebnisse veröffentlicht
Ziele der Studie
Ziel der Publikation ist den durch die Corona-Krise ausgelösten und bevorstehenden Strukturwandel bewältigen zu können, aber auch schon vor der Corona-Krise bekannte Probleme werden diskutiert.
Thematisch wendet sich die Stellungnahme nach dem einleitenden ersten Kapitel in Kapitel 2 der Bewältigung und Ermöglichung des durch die Pandemie verstärkten Strukturwandels und den Voraussetzungen für nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu. Dabei stehen die Bereitstellung von Infrastrukturen, steuerliche Anreize für Investitionen und Innovationen, die Stärkung von Krisenresilienz, Innovationskraft und Gründungsgeschehen sowie Verbesserung der deutschen und europäischen Strategiefähigkeit im Mittelpunkt der Diskussion.
Kapitel 3 thematisiert die durch die Corona-Krise verschärften und vielschichtigen Herausforderungen im Bereich von Ungleichheit und Verteilung. Insbesondere werden dabei mögliche steuerliche Reaktionen auf die Pandemie, die Begrenzung von Ungleichheiten im Bildungsbereich, die Entwicklung von Weiterbildungsangeboten, Rahmenbedingungen für mehr Geschlechtergerechtigkeit sowie sozialpolitische Anpassungen im Bereich Minijobs, Selbständigkeit und Renten-bezug angesprochen.
Die Leistungsfähigkeit staatlicher Organisationen auf nationaler wie internationaler Ebene steht im Fokus von Kapitel 4. Erörtert werden mögliche Wege zur Verbesserung des Krisenmanagements, die Kompetenzverteilung im föderalen System, die Leistungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung, die Organisation von Bildung und öffentlichem Gesundheitsdienst sowie die internationale Kooperation im Gesundheitsbereich. In diesem Kapitel wird die Einrichtung einer unabhängigen Kommission vorgeschlagen, die nach dem Ende der akuten Krise tiefergehende evidenzbasierte Reformempfehlungen erarbeitet.
Kapitel 5 diskutiert die Tragfähigkeit der Staatsfinanzen auf unterschiedlichen föderalen Ebenen. Hier stehen die Entwicklung der Staatsschulden, Reformoptionen für die Schuldenbremse und Herausforderungen im Bereich der Kommunalfinanzen und der europäischen Fiskalpolitik im Mittelpunkt. Jedes der Kapitel spricht eine Vielzahl von politischen Handlungsoptionen an, deren Einsatz im Nachgang zur Coronavirus-Pandemie geprüft werden sollte.
Studiendesign/Umsetzung
In den Kapiteln wird jeweils zunächst eine Diagnose der Sachlage vorgestellt, bevor Handlungsoptionen für die Politik aufgezeigt werden. Die Diagnose bezieht sich dabei auch auf Problemlagen, die schon vor der Pandemie als solche bekannt waren, durch die Corona-Krise aber verschärft in den Blick geraten sind. Wenngleich eine evidenz-basierte Argumentation angestrebt wurde, ist es bei manchen Themen nicht möglich, präzise empirische Grundlagen für die Entwicklung von Handlungsoptionen heranzuziehen. Viele Fragen sind in ihrer Natur neu und bislang einzigartig. Die Stellungnahme orientiert sich in diesen Fällen neben konzeptionellen Überlegungen an Erfahrungen mit vergleichbaren Zusammenhängen.
Datenverfügbarkeit
Die Daten dieser Studie stehen bisher nicht zur offenen Nachnutzung zur Verfügung. Bitte wenden sie sich an die Ansprechperson des Projekts.