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Empfehlungen für Kommunikationsmaßnamen gegen die Pandemiemüdigkeit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen; Ergebnisse zweier Online-Befragungen und eines systematischen Literaturüberblicks

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Für diese Studie wurde die Theorie des geplanten Verhaltens als theoretisches Ausgangsmodell herangezogen. Sie zeigt sowohl auf, welche Faktoren ein Verhalten beeinflussen, als auch, welche Vorstellungen diesen Faktoren zugrunde liegen und analysiert die Pandemiemüdigkeit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, um eine effektive Krisenkommunikation zu erarbeiten.

  • Netzwerk: RatSWD
  • Disziplin: Psychologie, Sozial
  • Forschungsmethode: Quantitativ
  • Forschungsdesign: Primärerhebung, Weitere Daten (z. B. Einzelinterview, Web Scraping, Laborwerte etc.)
  • Erhebungsstatus: Ergebnisse veröffentlicht, Erhebung abgeschlossen

Ziele der Studie

Zentrales Ziel der Studie ist es eine effektive Krisenkommunikation zu erarbeiten, welche die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen so an die Bevölkerung kommunizieren kann, dass diese das empfohlene Verhalten umsetzt. Um eine Kommunikationsstrategie für die Ansprache Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland in der coronabezogenen Risikokommunikation ableiten zu können, haben die Forschenden folgende Forschungsfragen und Arbeitsschritte entwickelt:

  1. Welche Verhaltenskonsequenzen, Bezugspersonen/ -gruppen sowie erleichternde und erschwerende Faktoren nehmen junge Menschen in Deutschland im Zusammenhang mit Corona-Schutzmaßnahmen wahr?
  2. Wie lässt sich die Zielgruppe Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland im Hinblick auf ihr Freizeitverhalten und ihre Mediennutzung beschreiben?
  3. Welche Verhaltensdeterminanten und verhaltensbezogenen Vorstellungen beeinflussen die Intention, coronabezogene Schutzmaßnahmen einzuhalten, am stärksten?
  4. Inwieweit unterscheiden sich verschiedene Subgruppen im Hinblick auf die Beeinflussung der Verhaltensintention?
  5. Welche Appellformen eignen sich, um junge Zielgruppen zu adressieren?

Studiendesign/Umsetzung

Zur Ermittlung der Vorstellungen zu den Corona-Schutzmaßnahmen (Forschungsfrage 1) wurde eine teilstandardisierte Online-Befragung unter 14- bis 29-Jährigen durchgeführt. Konkret bezogen sich die offenen Fragen dabei auf die Vorstellungen der Befragten zum Tragen einer Maske, zu den geltenden Kontaktbeschränkungen sowie zur Vermeidung stark frequentierter Orte. Der Erhebungszeitraum erstreckte sich vom 01. bis 06.12.2020. Im Rahmen der Befragung wurden die folgenden Konstrukte erhoben: Wahrgenommene Verhaltenskonsequenzen, Normvorstellungen und Kontrollvorstellungen.

Zur Identifikation der relevanten Einflussfaktoren des Schutz- bzw. Risikoverhaltens in der Corona-Pandemie sowie einer Beschreibung der Zielgruppe hinsichtlich ihres Lebensstils und ihrer Mediennutzung (Forschungsfragen 2 bis 4) wurde eine standardisierte Online-Befragung unter 14- bis 29-Jährigen durchgeführt. Die Rekrutierung und Datenerhebung erfolgte über den Access Panel Anbieter Gapfish GmbH und fand zwischen dem 21. und 30.12.2020 statt. Nach einer Begrüßung und der Zustimmung zur Teilnahmeerklärung wurden u.a. folgende TPB-Konstrukte in Anlehnung an Fishbein und Ajzen (2010) abgefragt: Vergangenes Schutzverhalten, Intention für Schutzverhalten, Wahrgenommene Verhaltenskonsequenzen, Relevante Bezugsgruppen und Kotrollverstellungen.

In Ergänzung zu den empirischen Studien wurde eine systematische Literaturrecherche zur Wirkung der wichtigsten Appell- und Aufbereitungsformen in der Gesundheitskommunikation durchgeführt (Forschungsfrage 5). Konkret wurden hierbei Gewinn- und Verlust-Frames, Furchtappelle, Narrative bzw. Fallbeispiele, Humorappelle sowie soziale bzw. normative Appelle herangezogen, da diese die meistgenutzten Appellformen der Gesundheitskommunikation darstellen (im Überblick vgl. Rossmann & Hastall, 2019).

Datenverfügbarkeit

Die Daten dieser Studie stehen bisher nicht zur offenen Nachnutzung zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an die Ansprechpersonen des Projekts.