Zwischen Angst, Skepsis und Verweigerung: Was wissen wir über Menschen mit Impfvorbehalten in der Covid-19-Pandemie?
Institut Arbeit und Technik
Wer will sich warum nicht gegen das Corona-Virus impfen lassen? Mit dieser Frage beschäftigten sich Dr. Peter Enste und Jenny Wielga vom Institut Arbeit und Technik (IAT/Westfälische Hochschule) in einer Online-Befragung.
- Disziplin: Sozial, Psychologie
- Forschungsmethode: Quantitativ
- Forschungsdesign: Primärerhebung, Offene Befragung (selbstselektiert)
- Erhebungsstatus: Erhebung abgeschlossen, Ergebnisse veröffentlicht
Ziele der Studie
Der Forschungsschwerpunkt Gesundheitswirtschaft und Lebensqualität (GELL) des Institutes Arbeit und Technik (IAT) hat eine online Befragung zum Thema COVID-19 und Eigenverantwortung durchgeführt. In der Befragung wurden unter anderem Fragen zur Bewertung der und Einstellungen gegenüber den COVID-19 Schutzmaßnahmen gestellt sowie die Impfbereitschaft abgefragt.
Im vorliegenden Bericht liegt der Fokus zunächst darauf, inwieweit die Personengruppe, die gegen das COVID-19 Virus geimpft ist, sich von der Personengruppe, die sich gegen eine Impfung entschieden hat, in Bezug auf die Bewertungen und Einstellungen gegenüber COVID-19 Schutzmaßnahmen unterscheidet. Im weiteren Verlauf wird der Frage nachgegangen, welche Gründe aus Sicht der ungeimpften Teilnehmenden gegen eine COVID-19 Schutzimpfung sprechen.
Studiendesign/Umsetzung
Die Erhebung erfolgte in dem Zeitraum von Oktober 2021 bis Dezember 2021. Die Stichprobe umfasst n=1.377 an auswertbaren Beobachtungen. Die soziodemografischen Merkmale sind wie folgt in der Stichprobe verteilt: 43 Prozent männlich, 56 Prozent weiblich und 1 Prozent divers, das Durchschnittsalter beträgt 47 Jahre, das Bildungsniveau ist mit einem Anteil von 81 Prozent an Personen mit einer Hochschul- oder Fachhochschulreife als hoch einzustufen. Bzgl. der beruflichen Qualifikation verfügen 64 Prozent über eine hohe Qualifizierung (Meister, Fachhochschulabschluss, Hochschulabschluss, Promotion), 25 Prozent haben eine berufliche Ausbildung und 7 Prozent verfügen über keinerlei berufliche Qualifikation. Berufstätig sind 71 Prozent der Proband:innen der Stichprobe, arbeitslos 2 Prozent, 15 Prozent verrentet und 11 Prozent befinden sich in einer Aus- bzw. Weiterbildung oder in der Schule bzw. im Studium.
Aufgrund der Erhebung der Daten anhand eines freiwilligen online-Panels ergeben sich einige methodische Limitationen des vorliegenden Datensatzes. Zum einen führt die online Befragung zu einem Selektionsbias, da nur Personen teilnehmen, die online aktiv sind. Aufgrund der freiwilligen Teilnahme lässt sich darauf schließen, dass insbesondere Personen an der Umfrage teilgenommen haben, die über ein hohes Interesse für dieses Thema verfügen. Darüber hinaus sind Frauen sowie hochqualifizierte Personen in der Stichprobe im Vergleich zu der deutschen Gesamtbevölkerung überrepräsentiert. Zuletzt sei noch zu erwähnen, dass es sich bei der Pandemie um ein aktives und unvorhersehbares Geschehen handelt, weshalb sowohl wissenschaftliche Empfehlungen sowie das gesellschaftliche Verhalten sich in einem stetigen Wandel befinden, was wiederum Auswirkungen auf Einstellungen und Verhaltensweisen einzelner Individuen haben kann.
Datenverfügbarkeit
Die Daten dieser Studie stehen bisher nicht offen zur Nachnutzung zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an die Ansprechpersonen des Projekts.