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Zur Situation der Langzeitpflege in Deutschland während der Corona-Pandemie; Ergebnisse einer Online-Befragung in Einrichtungen der (teil)stationären und ambulanten Langzeitpflege

Universität Bremen; SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik; Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP)

Hintergrund der Studie: In Deutschland wurden laut Robert Koch-Institut bis zum 2. Juni 2020 182.028 Infizierte diagnostiziert, von denen 8.522 Personen gestorben sind. Pflegebedürftige sind aufgrund ihres Alters und ihrer Vulnerabilität besonders von der Pandemie betroffen.

  • Netzwerk: RatSWD
  • Disziplin: Gesundheit, Sozial
  • Forschungsmethode: Mixed Methods
  • Forschungsdesign: Offene Befragung (selbstselektiert), Primärerhebung
  • Erhebungsstatus: Ergebnisse veröffentlicht, Erhebung abgeschlossen

Ziel der Studie

Vor dem beschriebenen Hintergrund ist es das primäre Ziel der Studie,

  • darzustellen in welchem Umfang ambulante, teilstationäre und vollstationäre Pflegeeinrichtungen zum Erhebungszeitpunkt Anfang Mai 2020 Verdachtsfälle, laborbestätigt infizierte bzw. verstorbene Pflegebedürftige und Mitarbeitende aufweisen,
  • die personellen und materiellen Ressourcen der ambulanten und stationären Pflegeein-richtungen bzw. deren Mangel zu beschreiben,
  • die Versorgungssituation von ambulant versorgten Pflegebedürftigen zu beleuchten,
  • den organisatorischen Umgang der ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen mit der Situation zu erhellen und
  • die Unterstützungswünsche der ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen an die Politik zu skizzieren.

Die Ergebnisse sollen dazu dienen, die besondere Situation von Pflegeheimen während der Pandemie besser zu verstehen, sowie deren zielgenaue Unterstützung durch politische Entscheidungsträger zu ermöglichen. Gleichzeitig tragen die Ergebnisse dazu bei, die Vorbereitung auf eine mögliche zweite Welle der Pandemie zu unterstützen.

Studiendesign/Umsetzung

Die vorliegende Studie ist eine Querschnittstudie, die durch die Universität Bremen vom 28.April bis zum 12. Mai 2020 deutschlandweit in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen durchgeführt wurde. Eingesetzt wurde ein im Rahmen dieser Studie entwickelter Online-Fragebogen, der durch entsprechende Filterführung erreicht hat, dass für ambulante und stationäre Einrichtungen nur die jeweiligen Fragen aufgerufen wurden. Neben Strukturmerk-malen der Pflegeeinrichtungen beinhaltet der Fragebogen u.a. Fragenkomplexe zum Vorkommen des SARS-CoV-2-Virus in den Pflegeeinrichtungen, Auswirkungen der Pandemie z.B. in Bezug auf personelle und sachliche Ausstattung aber auch zu veränderten Arbeitsprozessen und Kommunikationsstrukturen. Zudem wurde den Befragten die Gelegenheit gegeben, ihre Wünsche an die Politik zu äußern.

Der Befragungslink wurde an eine Gelegenheitsstichprobe von 7.723 Pflegeheimen, 9.547 ambulanten Pflegediensten und 2.731 teilstationären Einrichtungen versandt. Zusätzlich wurde die Befragung über Kontakte des Studienteams zu Interessensvertretungen und Anbieterverbänden beworben. Diese Einrichtungsverbände haben ihre Mitglieder angeschrieben, um sie zu einer Teilnahme zu motivieren. Eine Erinnerung zur Teilnahme erfolgte eine Woche nach der ersten Einladung per E-Mail. Die Onlinebefragung erfolgte mittels EFS-Survey, Version Fall 2019 (Questback GmbH, 2019). Den potenziell Teilnehmenden wurde vorab ein Informationsschreiben mit einer Erläuterung der Studie und einer Erläuterung des Datenschutzes zur Verfügung gestellt. Ein Datenschutzkonzept wurde mit der Datenschutzbeauftragten der Universität Bremen abgestimmt. Alle Teilnehmenden mussten der Datenschutzerklärung zustimmen.

Datenverfügbarkeit

Die Daten dieser Studie stehen bisher nicht offen zur Nachnutzung zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an die Ansprechpersonen des Projekts.