Eltern und Kinder in der Corona-Pandemie (BEKC: Befragung Eltern+Kind+Corona)
Universität Vechta; GESIS – Leibniz Institut für Sozialwissenschaften
Wie wird die Eltern-Kind-Beziehung durch die kontaktbeschränkenden Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung der SARS-CoV-2-Pandemie beeinflusst? Basierend auf einer repräsentativen Befragung von Familien mit Kindern unter 16 Jahren in Deutschland will das Projekt BEKC Risiken und Schutzfaktoren für das Kindeswohl aufdecken.
- Disziplin: Sozial, Bildung, Gesundheit, Psychologie
- Forschungsmethode: Quantitativ
- Forschungsdesign: Primärerhebung, Repräsentativ angelegte Befragung
- Erhebungsstatus: Laufende Erhebung
Ziele der Studie
Im Fokus der Studie steht das familiäre Zusammenleben in Zeiten der Corona-Pandemie. Dieses ist durch die zur Eindämmung des Infektionsgeschehens getroffenen Kontaktbeschränkungen in verschiedenen Bereichen des Alltags unmittelbar (z.B. durch Schulschließungen oder eingeschränkte Möglichkeiten der Kinderbetreuung) wie auch mittelbar (z.B. durch die ökonomische Situation der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten) stark betroffen. Es stellt sich die Frage nach den familiären Belastungen und Ressourcen und nach dem Einfluss, den Kontaktbeschränkungen und ihre Veränderungen mit der je aktuellen Infektionslage auf die Eltern-Kind-Beziehung haben. Durch eine Wiederholung der Befragung wird zudem die Stabilität der Veränderungen im familiären Zusammenleben über die Zeit untersucht. Möglicherweise bildet sich in Zeiten von Corona resilientes Verhalten in der Familie heraus, jedoch wird angenommen, dass angesichts der Belastung, die die Pandemie für die meisten Menschen bedeutet, Verhaltensbeeinträchtigungen wahrscheinlicher sind. Folglich legt die Untersuchung ihren Schwerpunkt auf Aspekte des Kindeswohls und seiner potenziellen Gefährdung.
In der Studie BEKC werden daher drei Fragestellungen genauer untersucht:
- Wie sind die aktuelle Familiensituation und das elterliche Disziplinierungsverhalten und wie verändern sie sich unter sich verändernden Kontaktbeschränkungen?
- Wie stabil ist das elterliche Disziplinierungsverhalten über die Zeit?
- Wie sind die Erkenntnisse aus der vorliegenden Erhebung im globalen Kontext amtlicher Statistiken zur Familiensituation und der Prävalenz der Kindeswohlgefährdung einzuordnen?
Studiendesign/Umsetzung
Bei der Studie handelt es sich um eine Panelbefragung zu zwei Zeitpunkten. Die Primärerhebung erfolgt anhand von zwei Erhebungssträngen. Zum einen wird eine geschichtete, zweistufige Klumpenstichprobe verwendet. Primäre Erhebungseinheiten sind Gemeinden in Deutschland, die mit einer Wahrscheinlichkeit proportional zur Anzahl der 1-16-Jährigen basierend auf der Bevölkerungsfortschreibung 2018 ausgewählt wurden. Für diese Gemeinden werden in einem zweiten Schritt die Adressen von Familien mit Kindern und Jugendlichen zwischen 3 und 15 Jahren aus dem Datenbestand der Deutschen Post direkt gezogen.
Um den Effekt auf die Qualität der Schätzung durch mögliche Untererfassungen aufgrund der Auswahlgrundlage und Antwortverweigerungen zu verringern, wird in einem zweiten Erhebungsstrang eine deutschlandweite, geschichtete Zufallsauswahl von Schulen aller Schularten getroffen. Der Kontakt der Eltern erfolgt über die Emailverteiler der Schul-Sekretariate der ausgewählten Schulen.
Beide Erhebungsstränge folgen einer Online-Befragung (CAWI), innerhalb derer die Bereitschaft zur Wiederteilnahme abgefragt wird. Die Wiederbefragung ist für Januar/Februar 2022 vorgesehen.
Datenverfügbarkeit
Die Daten werden aktuell noch erhoben und stehen bisher nicht offen zur Nachnutzung zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an die Ansprechpersonen des Projekts. Nach Abschluss des Projekts ist die Datenbereitstellung über das Datenrepositorium von GESIS vorgesehen.
Weiterführende Links
Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich an:
Prof. Dr. Karin Zimmer (Universität Vechta)
karin.zimmer@uni-vechta.de
Dr. Matthias Sand (GESIS)
matthias.sand@gesis.org