Zum Hauptinhalt

FDM-Projektförderung

Die FDM-Projektförderung von KonsortSWD unterstützt Forschende und FDZ bei der Aufbereitung und Bereitstellung relevanter neuer Datenkorpora für eine Sekundärnutzung.

Die Verfügbarkeit von Forschungsdaten ist essentiell für die wissenschaftliche Forschung. Der Nachnutzbarkeit von Daten kommt eine immer wichtigere Rolle im wissenschaftlichen Forschungsprozess zu. Mit Forschungsdatenzentren (FDZ) stehen etablierte Infrastrukturen bereit, die Forschungsdaten nach den FAIR Prinzipien nachhaltig bereitstellen. Die Projektförderung Forschungsdatenmanagement des KonsortSWD zielt darauf ab, vorhandene Datenschätze in diese nachhaltigen Forschungsinfrastrukturen zu überführen und Forschung damit zu ermöglichen.

Finanzielle Förderung für das Teilen von Daten für Forschende

Die FDM-Projektförderung unterstützt Forschende bei der Aufbereitung und Bereitstellung relevanter neuer Datenkorpora für eine Sekundärnutzung. Sie verfolgt das Ziel, qualitative und quantitative Datenkorpora, die der wissenschaftlichen Gemeinschaft noch nicht zugänglich sind, für die Nachnutzung zur Verfügung zu stellen. Auch die Anreicherung bestehender Datenkorpora mittels Verknüpfung zu weiteren Datenquellen kann gefördert werden, wenn dadurch das Analysepotential von Datenquellen deutlich gesteigert wird. Durch die Zusammenarbeit mit einem FDZ können Datenhalterinnen und Datenhalter ihre einzigartigen Daten der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung stellen und von dem professionellen Datenmanagement der FDZ profitieren, um die Sichtbarkeit ihrer Daten und die Reichweite ihrer Forschung zu steigern. Datenhalterinnen und Datenhalter können finanzielle Förderung für die bei ihnen anfallenden Arbeitsaufwände der Aufbereitung der Daten für die Veröffentlichung in einem FDZ beantragen.

Finanzielle Förderung von Datenaufnahme für FDZ

Forschungsdatenzentren, die externe Daten aufnehmen, sichern, publizieren und zur Nachnutzung bereitstellen, können finanzielle Förderung für die bei ihnen anfallenden Kuratierungsarbeiten beantragen.

Die erste Ausschreibungsrunde endete im April 2021.

Ausschreibung 2023

Zeitliche Übersicht:

  • Veröffentlichung der Ausschreibungsunterlagen: März 2023
  • Bewerbungsende: 30. September 2023
  • Bekanntgabe Förderung: Ende Juni 2024
  • Frühestmöglicher Förderbeginn: 1. Oktober 2024

Ausschreibungsunterlagen:

FAQs zur Ausschreibung

Welchen Umfang hat die Förderung?

Die Förderung pro Antrag umfasst maximal 30.000 EUR (zzgl. 22% DFG-Programmpauschale, sofern sich die antragstellende Einrichtung eine Leitlinie zur Verwendung der Programmpauschale gegeben hat). Die Angemessenheit der beantragten Fördersumme für das Projekt ergibt sich aus dem Arbeitsaufwand, der für die Bereitstellung der Daten bzw. die Erstellung eines Anonymisierungskonzeptes notwendig ist, und den Antragstellende in der Bewerbung darstellen.

Für wen können Ressourcen beantragt werden: Datengeber:in und/oder FDZ?

Sie können sowohl für Datengeber:innen als auch für datenaufnehmende FDZ Ressourcen beantragen. Je nachdem wo Arbeitsaufwände anfallen und welche Qualifikation für die Bearbeitung notwendig sind, können diese entsprechend als Sach- und Personalkosten für studentische Hilfskräfte bzw. wissenschaftliche Mitarbeiter:innen veranschlagt werden. Datenhalter:innen sprechen den Arbeitsplan und entsprechende Kostenkalkulationen bitte im Vorfeld der Bewerbung mit dem datenaufnehmenden FDZ ab.

Wie finde ich ein geeignetes FDZ für meine Daten?

Auf dieser Übersichtsseite sind alle vom RatSWD akkreditierten FDZ aufgelistet. Eine thematische Filterung erlaubt die Einschränkung auf relevante FDZ. Darüber hinaus können Daten über das GESIS Datenarchiv zur Nachnutzung zur Verfügung gestellt werden. Bei Fragen zur FDZ-Suche können Sie sich auch an die Koordinationsstelle des FDI Ausschusses wenden (Friederike Schlücker friederike.schluecker@lifbi.de; 0951/863-4346).

Datenhaltende nehmen frühzeitig im Bewerbungsprozess mit einer kurzen Vorstellung ihrer Daten Kontakt zu einem FDZ auf. Sie bitten um Prüfung, ob ihre Daten zum Bestand des FDZ passen und ob Interesse an Datenaufnahmen und an einer gemeinsamen Bewerbung auf Projektförderung Forschungsdatenmanagement besteht. Mit dem FDZ klären Sie dann auch, ob die datenschutzrechtlichen Voraussetzungen (z.B. anhand von Einwilligungserklärungen bei Befragungen) für eine Übergabe der Daten an das FDZ und zur Nachnutzung durch Dritte bestehen. Bitte planen Sie genügend Zeit für die Abstimmungen mit dem FDZ ein.

In welcher Sprache kann ich mich um Projektförderung FDM bewerben?

Bewerbungen können auf Deutsch oder Englisch eingereicht werden.

Geförderte Projekte der Ausschreibungsrunde 2023

Notified mass layoffs (Betriebliche Anzeigen zu Massenentlassungen)

  • Antragssteller: Hannes Walz (IAB und FAU-Erlangen-Nürnberg)
  • Beteiligtes FDZ: FDZ der BA im IAB
  • Projektstart: 01.01.2025
  • Projektende: 31.07.2025

Dieses Projekt befasst sich mit der Nutzbarmachung eines Projektdatensatzes zu
Massenentlassungsanzeigen für die Sekundärnutzung. Dies umfasst die Erstellung eines
Anonymisierungskonzeptes, die Verknüpfung und standardisierte Aufbereitung zugespielter Erwerbsbiographien von Beschäftigten betroffener Betriebe (aus den Daten des IAB) sowie die zugehörige Datendokumentation. Der resultierende Datensatz soll der internationalen Forschungsgemeinschaft über das Forschungsdatenzentrum der Bundesagentur für Arbeit im IAB (FDZ der BA im IAB) für eine Sekundärnutzung zur Verfügung gestellt werden. Er bietet bislang nicht verfügbare Informationen zur Erforschung der Konsequenzen von Massenentlassungen in der Tradition von Jacobsen, Lalonde und Sullivan (1993).

20 Jahre Protestbefragungsdaten

  • Antragsstellende: Prof. Dr. Sebastian Haunss (Universität Bremen, SOCIUM –
    Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik), Dr. Piotr Kocyba (Else-Frenkel-Brunswik-Institut (EFBI), Universität Leipzig), Dr. Pascal Siegers (gesis –Forschungsdatenzentrum ALLBUS), Dr. Simon Teune (Freie Universität Berlin)
  • Beteiligtes FDZ: FDZ ALLBUS bei GESIS, GESIS SowiDataNet|datorium
  • Projektstart: 01.01.2025
  • Projektende: 30.06.2025

Für das beantragte Vorhaben sollen die im Institut für Protest- und Bewegungsforschung
erhobenen Daten von insgesamt 45 Protestbefragungen aufbereitet, vereinheitlicht,
dokumentiert und veröffentlicht werden. Die Befragungsdaten wurden bei 31
Protestanlässen im Zeitraum 2003–2023 zu verschiedenen Themen (Frieden, Klimaschutz, Ernährung, Welthandel, Migration u. a.) erhoben. Protestbefragungsdaten,
also Ergebnisse von vor Ort durchgeführten Befragungen von Demonstrationsteilnehmer:innen, liefern Ereignisbezogene Informationen über Motive, Einstellungen und demographische Merkmale von Protestierenden. Es handelt sich bei diesen Datensätzen um eine der weltweit umfangreichsten Sammlungen von Protestbefragungsdaten, die mithilfe eines im Laufe der Zeit weiterentwickelten und modifizierten, aber dennoch im Kern einheitlichen Befragungsinstruments erhoben worden sind.

Kriminalität in der modernen Stadt

  • Antragssteller: Prof. Dr. Jost Reinecke (Universität Bielefeld)
  • Beteiligtes FDZ: GESIS SowiDataNet|datorium
  • Projektstart: 01.10.2024
  • Projektende: 31.07.2025

Das FDM-Projekt hat das Ziel, die Daten der kriminologischen Panelstudie „Kriminalität in
der modernen Stadt“ (Crime in the modern City, CrimoC) der interessierten
wissenschaftlichen Öffentlichkeit in geeigneter Infrastruktur für Sekundäranalysen
zugänglich zu machen. Notwendige Schritte hierfür sind neben der Prüfung des
Anonymisierungsgrades der vorhandenen Daten auch der Entwurf und die Umsetzung eines Datenmanagementplans sowie die Erarbeitung der Möglichkeiten der Langzeitarchivierung. Thematisch befassen sich die Erhebungen unter anderem mit den Einstellungen und kriminellen Aktivitäten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

CILS4NEPS-E – Harmonisierte Daten der Startkohorte 4 (SC4) des Nationalen Bildungspanels (NEPS) und des Children of Immigrants Longitudinal Survey in Four European Countries (CILS4EU) – Erweiterung

  • Antragsstellende: Andreas Horr (Koordinator NEPS-Migration; LIfBi), Dr. Jörg Dollmann
    (Projektleiter CILS4EU; MZES), Lena Arnold (Projektmitarbeiterin CILS4EU, MZES)
  • Beteiligtes FDZ: FDZ LIfBi, FDZ der BA im IAB
  • Projektstart: 01.10.2024
  • Projektende: 31.03.2025

Es handelt sich um eine Erweiterung des Projekts CILS4NEPS zur Harmonisierung und
Zusammenführung der Daten der Startkohorte 4 (SC4) des Nationalen Bildungspanels NEPS (nachfolgend: NEPS SC4; Blossfeld et al. 2011) mit den Daten des Children of Immigrants Longitudinal Survey in Four European Countries (CILS4EU; Kalter et al. 2016). In einem ersten, FDM-geförderten Projekt wurden in einer Ex-post-Harmonisierung die ersten drei CILS4EU-Wellen mit den zeitlich entsprechenden Wellen aus NEPS SC4 (Welle 1 bis 6) der Schüler:innenbefragung harmonisiert. Dadurch konnte bereits ein großes Datenpotential geschaffen werden. Aufgrund des Datenreichtums der Ausgangsdatensätze sind die Möglichkeiten zur Harmonisierung aber noch nicht erschöpft. Nun sollen die Arbeiten ausgeweitet werden auf zusätzliche Wellen beider Längsschnittstudien (inkl. der beiden COVID-19-Erhebungen), die Harmonisierung der Elternbefragungen sowie auf den Leistungstest zu kognitiven Grundfähigkeiten. Das abgeschlossene, vorangegangene Harmonisierungsprojekt hat bereits gezeigt, wie die beiden Datensätze, die sich auf dieselbe Zielpopulation beziehen, erfolgreich kombiniert werden können und es hat den Grundstein für Erweiterungen gelegt.

Hinweis: Die Harmonisierung der Daten an sich findet vollständig durch die Antragsteller sowie Projektmitarbeiter:innen statt. Zur Bereitstellung wird mit dem FDZ am LIfBi (Dr. Daniel Fuß) wie auch perspektivisch für die verlinkten IAB-Daten mit dem FDZ am IAB (Dr. Dana Müller) kooperiert.

Geförderte Projekte der Ausschreibungsrunde 2021

B-STA-R: Bilateral Science and Technology Agreements Repository

  • Antragsteller: Nicolas Rüffin (WZB)
  • Beteiligtes FDZ: GESIS
  • Projektstart: 01.07.2021
  • Projektende: 31.08.2021
  • Abschlussbericht

Rüffin, Nicolas (2021): B-STA-R: A repository for bilateral science and technology agreements. Version 1.0.0. WZB Berlin Social Science Center. Dataset. doi.org/10.7802/2310

Der B-STA-R-Datensatz enthält Informationen zu 1138 originären bilaterale Abkommen zur wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit sowie zu einer Reihe von Folgeverträgen, die
hauptsächlich von Ländern der G20 und der OECD im Zeitraum zwischen 1937 und 2020
abgeschlossen wurden. Die Daten wurden im Zeitraum zwischen 2017 und 2021 erhoben,
zwischen Juli und August 2021 zur Veröffentlichung vorbereitet und im September 2021 pu-
bliziert. Sämtliche veröffentlichten Informationen stehen interessierten Nutzenden unter einer CC BY 4.0-Lizenz zur Verfügung.
Dokumentiert sind u.a. Informationen zum Jahr des Vertragsabschlusses, zum Inkrafttreten,
die initial vereinbarte Vertragslaufzeit sowie zur Existenz von Volltexten der Abkommen. Des
Weiteren steht eine umfassende Erläuterung der Suchstrategien in der Generierung des Da-
tensatzes und zu verwendeten Selektionskriterien zur Verfügung. Alle Angaben sind in engli-
scher Sprache gehalten. B-STA-R erlaubt damit wissenschaftliche Untersuchungen im Be-
reich der Internationalen Beziehungen, Wissenschaftsforschung, der Außenwissenschaftspo-
litik, sowie der Geschichtswissenschaften.

CILS4NEPS: Harmonisierung und Zusammenführen der Daten des Children of Immigrants Longitudinal Survey in Four European Countries (CILS4EU) mit den Daten der Startkohorte 4 des Nationalen Bildungspanels (NEPS)

  • Antragsteller: Dr. Jörg Dollmann (MZES, Universität Mannheim), Andreas Horr (LIfBi)
  • Beteiligtes FDZ: LIfBi-FDZ
  • Projektstart: 01.07.2021
  • Projektende: 30.06.2022
  • Abschlussbericht

Dollmann, J., Horr, A., Arnold, L., Kerzner, V., Schmidt, R., Weber, F., & Weißmann, M. (2023). CILS4NEPS – A Harmonised Dataset Based on CILS4EU and NEPS SC4, Scientific Use File 1.0. FDZ-LIfBi, Bamberg. https://doi.org/10.5157/CILS4NEPS:SUF:1.0

Ziel des Projekts ist es, zusätzliche Forschungspotentiale durch die Kombination der beiden qualitativ hochwertigen Datenquellen NEPS SC4 und CILS4EU zu erschließen, die mit den jeweils einzelnen Datensätze nicht oder nur bedingt möglich wären. Für national angelegte Analysen stellt eine Kombination beider Quellen eine sinnvolle Bereicherung dar, darüber hinaus wird es möglich sein, die Daten von NEPS SC4 für internationale Vergleiche nutzbar zu machen, um Schulkarrieren von Jugendlichen in Deutschland denen in England, den Niederlanden oder Schweden (den drei – neben Deutschland – teilnehmenden Ländern in CILS4EU) gegenüberzustellen. Die Kombination der beiden Datensätze bietet sich an, da sich sowohl NEPS SC4 als auch CILS4EU auf dieselbe Zielpopulation (Jugendliche im Alter von 14-15) bzw. sogar auf dieselbe Grundgesamtheit beziehen (Jugendliche in Klasse 9 im Schuljahr 2010/11) und einen sehr ähnlichen Samplingansatz auf Schulebene umgesetzt haben.

Mobiles Wissen: Die Glokalisierung von medizinischem professionellem Wissen und professioneller Praxis (Glopro)

  • Antragstellerin: Prof. Dr. Anja Weiß (Universität Duisburg-Essen)
  • Beteiligtes FDZ: Prof. Dr. Betina Hollstein (FDZ Qualiservice, Universität Bremen)
  • Projektstart: 01.07.2021
  • Projektende: 30.11.2021
  • Abschlussbericht

Sommer, Ilka; Weingartz, Sarah; Elçin, Melih; Tuncel, Bilge; Weiß, Anja (2021): Globalizing medical knowledge and practise: Doctor-patient-interaction videoobserved at a university hospital in Ankara (Turkey). Transcripts, translation, audiovisual and context material. Qualiservice. (data set). https://doi.org/10.1594/PANGAEA.939234

Weiß, Anja; Sommer, Ilka; Chen, Wei; Liu, Tao; Guo, Fan; Liu, Wenting (2021): Globalizing medical knowledge and practise. Doctor-patient-interaction videoobserved at a university hospital in Beijing (PRChina). Transcripts, translation, audiovisual and context material. Qualiservice. (data set). https://doi.org/10.1594/PANGAEA.939235

Weiß, Anja; Sommer, Ilka; Merse, Stefanie; Weingartz, Sarah; Wietasch, Götz; Maass, Alexander; Assa, Solmaz (2021): Globalizing medical knowledge and practise. Doctor patientinteraction videoobserved at a university hospital in Groningen (Netherlands). Transcripts, translation, audiovisual and context material. Qualiservice. (data set). https://doi.org/10.1594/PANGAEA.939238

Weiß, Anja; Sommer, Ilka; Merse, Stefanie; Störk, Stefan; Breunig, Margret; Morbach, Caroline (2021): Globalizing medical knowledge and practise. Doctor-patient-interaction videoobserved at a university hospital in Würzburg (Germany). Transcripts, translation, audiovisual and context material. Qualiservice. (data set). https://doi.org/10.1594/PANGAEA.939245

Die vier Datensätze des Glopro-Projekts erweitern das Spektrum der qualitativen
sozialwissenschaftlichen Forschungsdaten um national und international bislang für die
Nachnutzung kaum verfügbare audiovisuelle Daten. Der besonderen Sensibilität, die aus der
Erhebung mittels Videoaufzeichnungen folgt, wird Qualiservice durch organisatorischtechnische Maßnahmen gerecht und garantiert die nachhaltige wissenschaftliche Nachnutzbarkeit.

Durch das vergleichende Forschungsdesign, die hohe Informationsdichte der Videoaufzeichnungen, die Transkriptionen in den Landessprachen sowie die Übersetzungen
auf Englisch bieten diese Daten vielfältige Möglichkeiten für Sekundäranalysen und die
Bearbeitung von Fragestellungen, insbesondere aus der Professionsforschung, der
Wissenssoziologie, der Medizinsoziologie und den Gesundheitswissenschaften.

Das Projekt Glopro untersucht die Globalität/Universalität bzw. die Lokalität/Spezifik
professionellen medizinischen Wissens. Auf Grundlage der anonymisierten Transkripte, die
auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden können, ermöglicht der Datensatz die Bearbeitung von Fragestellungen u.a. in der Soziologie (Medizinsoziologie, Social Studies of Science and Medicine, Professionssoziologie, Interkulturalität, Migrationsforschung), aber auch Grundlagenforschung z.B. in der Wissenssoziologie. Die Videos des Datensatzes können unter den Bedingungen des Datenschutzkonzepts von Qualiservice z.B. für Grundlagenforschung in der Interaktionssoziologie genutzt werden. Forschung zur medizinischen Kommunikation sowie konversationsanalytische Forschung im Bereich der
Primär- und Sekundärversorgung hat bislang kaum in einem transnational vergleichenden
Rahmen stattgefunden. Mit dem Datensatz ergeben sich hervorragende Vergleichsmöglichkeiten, u.a. auch für vergleichende linguistische Forschung.

Darüber hinaus hat der Datensatz (v.a. in Form der anonymisierten Transkripte) großes
Potential zur Weiternutzung für die Medizindidaktik, worauf in interdisziplinären
Diskussionsrunden von Medizindidaktiker_innen mehrfach hingewiesen wurde. Zum einen
ließen sich „best practices“, aber auch typische in der Arzt-Patienten-Kommunikation
auftretende Probleme aufzeigen. Andererseits bietet die vergleichende Perspektive
Möglichkeiten, bestehende kommunikative Routinen zu reflektieren und kritisch zu
hinterfragen.

Gesundheitsverhalten und Unfallgeschehen im Schulalter (GUS)

  • Antragsteller: Prof. Dr. Andreas Klocke (Forschungszentrum Demografischer Wandel (FZDW) der Frankfurt University of Applied Sciences)
  • Beteiligtes FDZ: FDZ-LIfBi
  • Projektstart: 01.07.2021
  • Projektende: 30.06.2022
  • Abschlussbericht

Frankfurt University of Applied Sciences & Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (2022): Gesundheitsverhalten und Unfallgeschehen im Schulalter (GUS), Scientific Use File. FDZ-LIfBi, Bamberg. https:/doi.org/10.5157/GUS:SUF:1.0

Aufbereitung, Dokumentation und Bereitstellung des Datenkorpus der
Panelstudie „Gesundheitsverhalten und Unfallgeschehen im Schulalter“. Die Daten der in sechs Wellen durchgeführten Befragung von mehr als 10.000 Schüler:innen der 5. bis
10. Jahrgangsstufe, ergänzt um Angaben der Schulleiter:innen und Interviewer:innen, bieten der wissenschaftlichen Gemeinschaft ein reichhaltiges Analysepotenzial im Schnittbereich der Bildungs- und Schul- sowie Risiko-, Unfall- und Gesundheitsforschung.

Sprachsituation an der innerdeutschen Grenze

  • Antragsteller: Dr. Nicole Palliwoda (Universität Siegen), Prof. Dr. Alexander Werth (Universität Passau)
  • Beteiligtes FDZ: Dr. Thomas Schmidt (Archiv für Gesprochenes Deutsch (AGD) am Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS))
  • Projektstart: 01.09.2021
  • Projektende: 30.06.2022
  • Abschlussbericht

Erschließung und Bereitstellung von Daten aus zwei Projekten zur Sprachsituation an der innerdeutschen Grenze für die Sekundärnutzung. Mit dem Material werden Forschungsinteressen der Dialektologie, der Sprachwandelforschung und der Sprachsoziologie bedient. Hinzu kommen disziplinenübergreifende Anbindungen an Forschungsfragen der Soziologie (z. B. Sozio-Biografie), der Geschichtswissenschaft (bes. Oral History) und Politologie (z. B. Einstellungsforschung). Die soziolinguistischen Korpora zum Sprachgebrauch an der innerdeutschen Grenze enthalten Audio-Sprachaufnahmen und Transkripte.

Paying Attention to Attention: Media Exposure and Opinion Formation in an Age of Information Overload (MEOF)

  • Antragsteller: Prof. Dr. Simon Munzert (Hertie School)
  • Beteiligtes FDZ: FDZ-Wahlen GESIS
  • Projektstart: 01.09.2021
  • Projektende: 31.08.2022
  • Abschlussbericht

Munzert, Simon; Barberá, Pablo; Guess, Andrew M.; Yang, JungHwan (2022): Media Exposure and Opinion Formation in an Age of Information Overload (MEOF) – Survey Germany. GESIS Datenarchiv, Köln. ZA7894 Datenfile Version 1.0.0. https://doi.org/10.4232/1.13979

Guess, Andrew M.; Barberá, Pablo; Yang, JungHwan; Munzert, Simon (2022): Media Exposure and Opinion Formation in an Age of Information Overload (MEOF) – Survey U.S.A.. GESIS Datenarchiv, Köln. ZA7895 Datenfile Version 1.0.0. https://doi.org/10.4232/1.13980

Munzert, Simon; Barberá, Pablo; Guess, Andrew M.; Yang, JungHwan (2022): Media Exposure and Opinion Formation in an Age of Information Overload (MEOF) – Webtracking on-site. GESIS Datenarchiv, Köln. ZA7896 Datenfile Version 1.0.0. https://doi.org/10.4232/1.13981

Aufbereitung und Bereitstellung eines komparativen Panelsurvey-Datensatzes aus den USA und Deutschland in Kombination mit Webtrackingdaten für die wissenschaftliche Nachnutzung. Die Inhalte der Befragung machen den Datenkorpus unter anderem für politik-, kommunikations- und medienwissenschaftliche sowie soziologische Fragestellungen interessant. Die Verknüpfung der Befragungs- mit Trackingdaten trägt dabei wesentlich zur Attraktivität der Datenbasis bei; gleichzeitig ist die Erforschung der Machbarkeit der Zurverfügungstellung solcher potentiell hochsensiblen Daten über die Nützlichkeit der konkreten Projektdaten hinaus relevant. Im Rahmen dieses Projekts wird daher ein Anonymisierungskonzept für diese Webtrackingdaten entwickelt.

MainLife - Entwicklung der Lebensgeschichte

  • Antragsteller: Prof. Dr. Tilmann Habermas (Goethe-Universität Frankfurt am Main)
  • Beteiligte FDZ: Prof. Dr. Betina Hollstein (FDZ Qualiservice, Universität Bremen); GESIS
  • Projektstart: 01.09.2021
  • Projektende: 31.08.2022
  • Abschlussbericht

Habermas, Tilmann (2022): MainLife: Entwicklung der Lebensgeschichte. Transkripte der Erzählungen. Qualiservice, PANGAEA. https://doi.pangaea.de/10.1594/PANGAEA.946345

Habermas, Tilmann (2022): MainLife – Entwicklung der Lebensgeschichte (quantitativer Teil). GESIS, Köln. ZA6711 Datenfile Version 1.0.0. https://doi.org/10.4232/1.13955

Aufbereitung, Dokumentation und Bereitstellung der Studie “MainLife-Entwicklung der Lebensgeschichte“ für die wissenschaftliche Nachnutzung. Die Studie verknüpft auf seltene Weise qualitative (Lebenserzählungen) mit umfangreichen quantitativen Daten in einem longitudinalen (16 Jahre, 5 Messungen) Design mit sechs die Lebenspanne (8-80 Jahre) abdeckenden Kohorten (Kohortensequenzdesign). Beide Teile können getrennt wie auch in Verbindung miteinander nachgenutzt werden.
MainLife ermöglicht zu untersuchen, wie sich die Fähigkeit entwickelt, das eigene Leben zu erzählen, wie sich der Rückblick auf das eigene Leben, und damit die narrative Identität, mit der Zeit verändert, sowie differenzielle Entwicklungsverläufe über die gesamte Lebensspanne zu betrachten. Die Lebenserzählungen können zu Lebensereignissen, Persönlichkeit und Wohlbefinden in Beziehung gesetzt werden. Sie können qualitativ und quantifizierend für vielfältige Fragestellungen aus Psychologie, Soziologie und Linguistik sowie interdisziplinäre Fragestellungen ausgewertet werden.

Anonymisierungskonzept für einen verknüpften Betriebsdatensatz aus Daten des Bundesarchivs mit den Daten des IAB

  • Antragsteller: Dr. Sandra Dummert ; Dr. Heiko Stüber; Dana Müller (FDZ-BA/IAB)
  • Beteiligtes FDZ: FDZ-BA/IAB
  • Projektstart: 01.01.2022
  • Projektende: 31.03.2022
  • Abschlussbericht

Ziel des Forschungsprojektes „Anonymisierungskonzept für einen verknüpften Betriebsdatensatz aus Daten des Bestandes B 412, Treuhandanstalt / Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (THA/BvS), des Bundesarchivs (BArch) mit den Daten des IAB“ war die Erstellung eines Konzeptes, wie verknüpfte Daten beider Institutionen – BArch und IAB – anonymisiert werden sollten, um diese datenschutzkonform im Sinne des Bundesarchivgesetzes (BArchG) und des Sozialgesetzbuches (SGB) zukünftig der Forschungsgemeinschaft anbieten zu können. Bei den Daten handelt es sich zum einen um Daten der THA/BvS, die beim BArch aufbereitet unter der Signatur B 412/135408 archiviert sind. Diese wurden gem. BArchG dem Forschungsdatenzentrum der Bundesagentur für Arbeit im Institut für Arbeitsmarkt -und Berufsforschung (FDZ-BA/IAB) für ein Kooperationsprojekt mit dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zur Verfügung gestellt und zum anderen um administrative Betriebsdaten des IAB, genauer das Betriebs-Historik-Panel (BHP) ergänzt. Die Daten beider Institutionen verfügen über ähnliche Informationen und sind damit geeignet einen historischen Forschungsdatensatz aufzubauen. Zur Erstellung des Anonymisierungskonzeptes wurden die weitreichenden Daten der THA/BvS durch das IAB zunächst gesichtet. Im Zuge von zwei Auswahlschritten erfolgte anschließend die Auswahl geeigneter vergleichbarer Variablen. Während im ersten Auswahlschritt die (hypothetische) Eignung für die Arbeitsmarkt- und Berufsforschung — im Sinne des eingeschränkten zweckgebundenen Datenzugangs nach dem SGB — geprüft wurde, bildeten berechnete (Verteilungs-)Kennziffern die Entscheidungsgrundlage des zweiten Auswahlschrittes. Informationen, die eine Identifikation von Betrieben erleichtern (oder gar ermöglichen), wurden in beiden Auswahlschritten ausgeschlossen. Um eine ReIdentifikation von Betrieben auszuschließen, sollen einige ausgewählte Variablen der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung nur in vergröberter Form bereitgestellt werden und es bedarf nach dessen Aufbereitung einer Stichprobenziehung des verknüpften Datensatzes. Das Anonymisierungskonzept ist ein entscheidender Baustein für die Einhaltung der Datenschutzanforderungen sowohl gem. BArchG als auch gem. SGB und unterstützt die weiteren Arbeiten, ein verknüpftes Datenprodukt aus den THA/BvS-Daten und den administrativen Betriebsdaten des IAB für die Forschungsgemeinschaft zu ermöglichen.